Der Ashvattha Baum, auch Nyagrodha Baum, der nach unten wachsende Baum, genannt, ist der mystische Weltenbaum. Weitere Namen sind, Pippala, Pipal, Banyan und Bodhi Baum, als letzterer ist er der Baum der Erkenntnis, Bodhi.
Er hat seine Wurzel im Himmel, die Krone auf der Erde. Aus der einen Ursache wurde die Vielheit auf Erden. Die Krone, die Triebe, die Früchte sind die Sinnesobjekte, die uns betören, uns die Wurzel des Baumes, unseren Ursprung, vergessen lassen und uns im Kreislauf von Geburt und Tod halten.
Zum Baum der Erkenntnis wird er, wenn wir das Spiel durchschauen und uns von den Sinnesobjekten lösen. Buddha gelangte unter dem Bodhi Baum in Bodhgaya zu höchster Erkenntnis.
Der Baum findet in allen Schriften Erwähnung, nur drei Beispiele.
Katha Upanishade II.6.1
Die Wurzel hoch, die Zweig‘ abwärts steht jener ew’ge Feigenbaum;
Das ist das Reine, ist Brahman, das heißet das Unsterbliche;
In Ihm die Welten all ruhen, Ihn überschreitet keiner je.
In der Bhagavad Gita spricht Krishna in X.26
Unter den Bäumen bin Ich der Ashvattha Baum.
Und in XV.1 – 6
Der Weltenbaum richtet die Wurzeln nach oben und die Krone nach unten.
Seine Blätter sind die Veden. Wer ihn kennt, der kennt die Veden.
Seine Zweige wachsen in alle Richtungen.
Seine Triebe sind die Sinnesobjekte. Seine Wurzeln sind das Karma.
Der Weltenbaum ist auf Erden nicht zu erkennen, er hat weder Anfang noch Ende.
Er muss mit der Axt des Nichtverhaftetseins gefällt werden.
Dann gilt es, seine Grundlage zu finden, die der höchste Herr ist.
Zu Ihm nehme man Zuflucht, auf dass man nie mehr auf diese Erde zurückkehre.
Frei von Stolz und Ignoranz, von Anhaftung, von Begehren, von Gegensätzen wie Freude und Leid,
ganz Mir hingegeben führt der Weg hin zur Todlosigkeit.
Dieser Ort ohne Wiederkehr ist Mein Reich.
Weder Sonne, Mond noch Feuer erhellen es.