Von wem gesandt, fliegt ausgesandt der Geist hin?
Von wem zuerst geschirrt, streicht hin der Odem?
Wer schickt die Rede aus, die wir hier reden?
Wer ist der Gott, der anschirrt Ohr und Auge?
Des Hörens Hören und des Denkens Denken,
der Rede Reden – sie ist Hauch des Hauches nur,
des Auges Sehn, – der Weise läßt sie fahren;
und wird, hinscheidend aus der Welt, unsterblich.
Das, bis zu dem kein Aug‘ vordringt, nicht Rede und Gedanke nicht,
bleibt unbekannt, und nicht sehn wir, wie einer es uns lehren mag!
Verschieden ist’s vom Wißbaren, und doch darum nicht unbewußt!
So haben von den Altvordern die Lehre überkommen wir.
Was unaussprechbar durch Rede,
wodurch Rede aussprechbar wird,
das sollst du wissen als Brahman,
nicht jenes, was man dort (in den Tempeln) verehrt .
Was durch das Denken undenkbar,
wodurch das Denken wird gedacht,
das sollst du wissen als Brahman,
nicht jenes, was man dort verehrt.
Was durch das Auge unsehbar,
wodurch das Auge sieht,
das sollst du wissen als Brahman,
nicht jenes, was man dort verehrt.
Was durch die Ohren unhörbar,
wodurch das Ohr vernimmt,
das sollst du wissen als Brahman,
nicht jenes, was man dort verehrt.
Was man durch Riechen nicht wahrnimmt,
wodurch das Riechen wird gewirkt,
das sollst du wissen als Brahman,
nicht jenes, was man dort verehrt.
Kena Upanishade I.1 – 8 Quelle: 12koerbe.de/hanumans/kena(punkt)htm