Die Veden nennen das Bessere und das Liebere Shreyas und Preyas – wer Shreyas wählt ist weise und erreicht sein Ziel, wer Preyas wählt ist töricht und verfehlt sein Ziel. Preyas ist das Vergängliche, Shreyas das Dauerhafte. Preyas ist sofort gut, Shreyas dauerhaft gut. Preyas ist kurzfristige Zufriedenheit, Shreyas langfristige Zufriedenheit. Preyas ist ’nach mir die Sintflut.‘
Die Veden sprechen weiterhin von Angaraka, Malakara und Madhukari.
Angaraka ist der Holzfäller, der die Wälder vernichtet, um Holz zu verkaufen. So lange bis kein Baum mehr da ist.
Malakara ist der Gärtner, er pflückt Blüten, töte aber nicht die Pflanze. So wird es auch morgen wieder Blüten geben.
Madhukari ist die Biene. Sie fliegt von Blüte zu Blüte, nimmt ein wenig Nektar und stellt im Gegenzug das Überleben der Pflanze sicher.
Yama spricht in der Katha Upanishade I.2.1 – 6 zu Nachiketa
Ein andres ist das Bessere, und ein andres das Liebere,
die, verschiednen Ziels, euch fesseln;
wer sich das Bessere wählt, dem ist’s zum Heile,
des Zwecks geht, wer das Liebere wählt, verlustig;
Das Bessere und das Liebere naht dem Menschen;
umwandelnd beide, scheidet sie der Weise;
das Bessere zieht der Weise vor dem Liebern,
erwerbend, wahrend, wählt der Tor das Lieb’re.
Du hast die holden, scheinbar holden Lüste erwägend,
Nachiketas, abgewiesen;
nicht hat gefesselt dich des Reichtums Kette,
in die verstrickt so viele untersinken.
Ja, weit verschieden und entgegenstehend
ist, was genannt wird Wissen und Nichtwissen;
nach Wissen seh‘ ich Nachiketas trachten,
der Lüste Heerschar hat dich nicht zerrüttet.
In des Nichtwissens Tiefe hin sich windend,
sich selbst als Weise, als Gelehrte wähnend,
so laufen ziellos hin und her die Toren,
wie Blinde, die ein selbst auch Blinder anführt.
Das Sterbenmüssen geht nicht ein dem Toren,
dem Taumelnden, durch Reichtums Blendung Blinden;
«Dies ist die Welt, kein Jenseits gibt’s!» so wähnend
verfällt er immer wieder meiner Herrschaft.
Quelle: 12koerbe.de/hanumans/kath(punkt)htm