Brahman und Atman

Die Veden teilen sich in zwei Teile, Kandas.

Der Karma Kanda bezieht sich auf den Teil, der sich mit Handlungen, Karma, in Form von Riten und Zeremonien befasst, um gutes Karma zu erzeugen und auf eine bessere Wiedergeburt hoffen zu dürfen.

Der Jnana Kanda bezieht sich auf Erkenntnis, Jnana, zu dieser führen die Upanishaden. Sie weisen den Weg zur Einheit mit Brahman, also das Herauskommen aus dem Kreislauf der Wiedergeburten, Samsara.

Brahman ist das alles durchdringende Prinzip. Man kann es vergöttlichen oder nicht, das ist einem jeden überlassen. Brahman ist eins mit Atman, dem Selbst, unserem innersten Wesenskern. In diesem Zusammenhang wird von Brahman dann als Paramatman, vom höchsten Selbst, gesprochen.

Während das Selbst einen Körper annimmt ist es von Brahman getrennt. Das Ziel ist es, wieder eins zu werden, Befreiung (Moksha) zu erlangen aus dem Kreislauf von Geburt und Tod, Samsara.

Das Einswerden mit Brahman wird Sein, Bewusstsein, Glückseligkeit – Sat, Chit, Ananda genannt.

Da Brahman keine Form, keine Attribute hat kann Es nicht bzw. nur in der Verneinung – nicht so, nicht so – neti, neti – beschrieben werden.

Brihadaranyaka Upanishade IV.5.15

Er, der Atman, ist nicht so und ist nicht so; er ist ungreifbar, denn er wird nicht gegriffen, unzerstörbar, denn er wird nicht zerstört, unhaftbar, denn es haftet nichts an ihm, er ist nicht gebunden, er wankt nicht, er leidet keinen Schaden.

Quelle: 12koerbe.de/hanumans/brhad-4(punkt)htm

Taittiriya Upanishade II.1 und II.9

Als Realität, als Erkenntnis, als Wonne, wer so das Brahman kennt, in der Höhle des Herzens verborgen und im höchsten Raume, der erlangt alle Wünsche in Gemeinschaft mit Brahman, dem Allweisen.

Vor dem die Worte zurückweichen und den das Denken nicht findet.

Quelle: 12koerbe.de/hanumans/taitt(punkt)htm

Ein weiterer Begriff des Upanishaden ist das Selbst, Atman, unser innerster Wesenskern, der nicht verschieden von Brahman ist.

Chandogya Upanishade VIII.12.1

O Maghavan, sterblich, fürwahr, ist dieser Körper, vom Tode besessen; er ist der Wohnplatz für jenes unsterbliche, körperlose Selbst.

Quelle: 12koerbe.de/hanumans/cha-8-7(punkt)htm

Mundaka Upanishade III.1

Zwei schönbeflügelte, verbundene Freunde umarmen einen und denselben Baum; einer von ihnen speist die süße Beere, der andre schaut, nicht essend, nur herab.

Das Selbst und das Ego weilen gemeinsam im Körper. Unser Ego erfreut sich an der Welt, das Selbst bleibt unberührt. Das Ego ist es, was uns an die Wiedergeburt bindet.

Quelle: 12koerbe.de/hanumans/mundaka(punkt)htm