Von den über 200 Upanishaden werden diese als die wichtigsten angesehen – Isha, Kena, Katha, Prashna, Mundaka, Mandukya, Taittiriya, Aitareya, Chandogya, Brihadaranyaka, Shvetashvatara, Kaushitaki, Maitrayana.
Die Upanishaden sind metaphysische Texte, shruti, das Gehörte, sprich, sie wurden Sehern geoffenbart.
Sie befassen sich mit dem Selbst (atman), das identisch ist mit dem Absoluten (brahman). Jeder Veda enhält eine diesbezügliche Große Aussage (mahavakya).
Rig, Aitareya Upanishade – prajnam brahma – Brahman ist Bewusstsein
Sama, Chandogya Upanishade – tat tvam asi – Das bist du
Yajur, Brihadaranyaka Upanishade – aham brahmasmi – Ich bin Brahman
Atharva, Mandukya Upanishade – ayam atma brahma – Dieses Selbst ist Brahman
Atman und Brahman sind eins, dies kann durch Innenschau in der Meditation erkannt werden, die Texte wollen zur Erhebung des Geistes, hin zum Absoluten leiten.
Die Upanishaden lassen die Unterscheidung zwischen Brahman ohne Eigenschaften (nirguna brahman) und Brahman mit Eigenschaften (saguna brahman) zu. Nirguna Brahman ist das Unbeschreibliche, das Absolute. Saguna Brahman, auch Ishvara genannt, der Herr, ist Brahman im sichtbaren Universum.
Philosophen legten die Upanishaden nach ihrem Verständnis aus.
Nachfolgend die Upanishaden und jeweils ein Link zur deutschen Übersetzung des Originals.
Ishavasya Upanishade – Yajur Veda
Isha bezogen auf Ishvara, die Upanishade des Herrn. Die kleinste aller Upanishaden befasst sich mit dem Selbst. Wer das Selbst in allem und alles im Selbst erkennt, der ist weise.
http://12koerbe.de/hanumans/isha.htm
Kena Upanishade – Sama Veda
Kena bedeutet ‚durch wen?‘. Die Upanishade handelt von der Kraft hinter dem Universum.
http://12koerbe.de/hanumans/kena.htm
Katha Upanishade – Yajur Veda
Die Katha Upanishade spricht über Tod und Unsterblichkeit mittels eines Dialoges zwischen Nachiketa und Yama, dem Herrn des Todes. Als Mythos finden Sie die Geschichte um Nachiketa auf meiner Mythenseite ‚Nachiketa trifft Yama‘.
http://12koerbe.de/hanumans/kath.htm
Prashna Upanishade – Atharva Veda
Prashna, die Frage. Hauptperson dieser Upanishade ist der Weise Pippalada, der sechs Fragen beantwortet in Bezug auf den Kosmos, das Absolute, das Leben, wo kommen wir her, wo gehen wir hin.
http://12koerbe.de/hanumans/prashna.htm
Mundaka Upanishade – Atharva Veda
Mundaka, die Upanishade für die Geschorenen. Soll heißen für die, die sich von ihrem Haar getrennt haben, also für Mönche und Asketen. Die Tonsur, symbolisch für die Abkehr von der Welt, um höchstes Wissen zu erlangen.
http://12koerbe.de/hanumans/mundaka.htm
Mandukya Upanishade – Atharva Veda
Die Upanishade ist nach dem Weisen Mandukya benannt und befasst sich mit den Bewusstseinszuständen des Menschen, Wachen, Traum, Tiefschlaf und dem vierten, höchsten Bewusstseinszustand, Turiya, das Erkennen des Selbstes.
http://12koerbe.de/hanumans/mandukya.htm
Taittiriya Upanishade – Yajur Veda
Die Upanishade ist benannt nach dem Weisen Tittiri und behandelt die fünf feinstofflichen Körperhüllen (pancakosha) des Menschen. Die Nahrungshülle, Lebenshülle, Gedankenhülle, Einsichtshülle, Glückseligkeitshülle – Annamaya, Pranamaya, Manomaya, Vijnayanamaya, Anandamaya.
http://12koerbe.de/hanumans/taitt.htm
Aitareya Upanishade – Rig Veda
Nach der Denkschule der Aitareyins benannt. Die Upanishade schreibt über die Welt und den Menschen in ihr, Schöpfung, Geburt, Wiedergeburt. Über das drei Mal geboren werden, die erste, feinstoffliche, Geburt findet im Samen des Mannes (Vater) statt, die zweite, feinstoffliche, Geburt wird als das Eingehen des Samens in der Frau (Mutter) verstanden, die dritte Geburt ist dann die physische Geburt.
http://12koerbe.de/hanumans/aitareya.htm
Chandogya Upanishade – Sama Veda
Der Name leitet sich von ‚chandoga‘ ab, Priester, die den Sama Veda sangen. Erklärt wird OM, die mystische Silbe, das Symbol des Lautes (udgitha), der beim Singen (saman) der Hymnen (rigs) erklingt. Die Essenz der Wesen ist die Erde, die Essenz der Erde ist das Wasser, die Essenz des Wassers ist die Pflanze, die Essenz der Pflanze ist der Mensch, die Essenz des Menschen ist die Sprache, die Essenz der Sprache ist der Rig Veda, die Essenz des Rig Vedas ist der Sama Veda, die Essenz des Sama Vedas ist Udgitha, Udgitha ist OM.
http://12koerbe.de/hanumans/cha-einl.htm
Brihadaranyaka Upanishade – Yajur Veda
Die große (brihad) Wald (aranyaka) Upanishade. Sie wurde in den Wäldern, in denen die Asketen lebten, gelesen. Sie beinhaltet die Dialoge des Weisen Yajnavalkya, die Doktrin ‚neti neti‘ – ‚nicht dieses, nicht jenes‘, bezogen auf das Absolute (brahman), das nur in der Verneinung Beschreibbare, bzw. das Unbeschreibbare. Weiterhin findet sich DADADA, die 3 DAs, in dieser Upanishade. Die drei Tugenden, Zurückhaltung (DAma), Freigiebigkeit (DAna), Mitgefühl (DAya).
http://12koerbe.de/hanumans/brhad.htm
Shvetashvatara Upanishade – Yajur Veda
Nach dem gleichnamigen Weisen benannt. In der Upanishade geht es weniger um Brahman, das Absolute, sondern um Ishvara, den Herrn.
http://12koerbe.de/hanumans/shvet.htm
Kaushitaki Upanishade – Rig Veda
Nach dem gleichnamigen Weisen benannt. Sie behandelt Prana, den Lebensodem.
http://12koerbe.de/hanumans/kaush.htm
Maitrayana Upanishade – Yajur Veda
Nach der Denkschule der Maitrayanas benannt. Sie schreibt über die Illusion der Erscheinungswelt.
http://12koerbe.de/hanumans/maitr.htm
Von Dr. Neria H. Hebbar – übersetzt mit freundlicher Genehmigung von boloji.com